Nils Dampz

Vor Monaten stieß ich auf diese Bildunterschrift:

Unser Hof hat den Dreißigjährigen Krieg und den Nationalsozialismus überstanden. Die Grünen wird er auch überstehen.

Ein guter Freund reagierte sinngemäß mit den Worten: „Die Grünen haben Millionen umgebracht, ja? Ich muss nicht alles witzig finden.“

Vor wenigen Tagen – anlässlich Elon Musks Übernahme des Kurznachrichtendienstes Twitter und angekündigt liberalerer Zensur – kommentieren die Politisch-Grün verorteten Öffentlich-Rechtlichen:

Musk hat auch angekündigt, dass Twitter zum „Marktplatz der Debatte“ werden sollte. Aber auf seinem „Marktplatz“ sollen offenbar auch rassistische und verschwörerische Ratten aus ihren Löchern kriechen dürfen. Twitter kann nur relevant bleiben, wenn genau diese Ratten – um im Marktplatzbild zu bleiben – in ihre Löcher zurück geprügelt werden.

Zurück prügeln. Ratten. Kann man natürlich witzig finden.

Der Kernpunkt: es ist einmal gesagt. Es ist vollkommen gleichgültig, was dieser Nils Dampz sich dabei wohl gedacht haben könnte. Das schafft keine nachträgliche Entschuldigung mehr aus der Welt.

Der Pfeil ist eingeschlagen. Er kommt nicht zurück.

Zurück zum thematischen Einstieg oben.

Es wäre zwar ein Fehler, die Nazis zu verharmlosen.
Es wäre aber ebenso falsch, die Grünen zu verniedlichen.

Genau so harmlos wie hier fing in es den Dreißigerjahren an. Von einer Wannseekonferenz für Andersdenkende ist zwar noch nichts zu sehen, aber wir haben ja auch nicht Krieg wie 1942. Noch nicht.

Montag, den 7. November 2022, um 7 Uhr 26