Feldluft

Eigentlich finde ich es unfein, schlechte Erfahrungen mit dem Einzelhandel in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Jetzt tu ich es doch. Warum: es ist bemerkenswert. – Also:

Am 21. März bestätigt Firma Feldluft meine Bestellung für ein Paar Barfußschuhe. Diese hatte ich zuvor im Onlineformular bestellt; im Formular hatte ich die gewünschte Schuhgröße eingestellt.

Das Paket kommt am 30. März an. Der Beutel sieht schon verdächtig aus – die Schuhe sind deutlich zu klein.

Am 2. April bitte ich mit Email um Auskunft, was zu tun sei. Am 3. April erhalte ich Auskunft, ich möge eine Reklamation mit Foto der empfangenen Ware mailen.

Kein Problem: ich fotografiere die Schuhe und schicke sie mit Email an den Absender info@feldluft.de – und erhalte vom Mailserver die Fehlermeldung: Adresse unbekannt. Aus der zeitlichen Abfolge ergibt sich, dass der Händler seine Email in der Zwischenzeit abgeschaltet hat.

Kein Problem, denke ich, der Zahlungsverkehr lief über Paypal, jetzt sammle ich Erfahrung mit deren Käuferschutz. Ich kämpfe mich durch ein paar Dialoge im Online-Formular.

Schlussendlich erhalte ich von der Muttergesellschaft in Hongkong (!) die Aufforderung, die Ware zurück zu schicken, sie erstatten bei Eintreffen den Preis plus maximal 15 Dollar für Porto.

Ich verpacke und adressiere sorgsam, bringe das Paket zur Post und erfahre, dass das Porto grob 32 Euro kostet. Ein wenig perplex bin ich schon. Als die Postangestellte mir sagt, dass ich auch noch einen anderen Adressaufkleber draufmachen soll, breche ich ab.

Die Ware kostet grob 40 Euro. Das Verhältnis stimmt nicht. Ich nehme den Kauf als eine Lehre und verschenke die Schuhe an Selbstabholer. Inserat bei Kleinanzeigen steht. Wer will kann haben.

Was ich schade daran finde: der wunderschöne Markenname Feldluft ist für die nächste Zeit verbrannt.

Nachtrag, die Schuhe haben einen Abnehmer gefunden. Gutes Karma.

6.4.2024